Green Fashion „Made in Germany“

„25% aller weltweit verwendeten Insektizide und 11% aller Pestizide werden in der Baumwollproduktion eingesetzt, obwohl der Baumwollanbau nur 2,4% der weltweiten Agrarnutzflächen ausmacht.“ Durch das Waschen werden längst nicht alle Rückstände aus der Kleidung beseitigt und abgesehen davon, dass all diese Chemikalien die Böden und das Wasser in den Anbauländern belasten, gelangen diese gesundheitsschädlichen Stoffe somit auch in unser regionales Ökosystem und in unseren Körper. Ein Zeichen hin zu einer ökologischen und sozial verantwortlichen Textilproduktion setzte der „Organic Textile Standart“ (GOTS). Doch Kleidungsstücke, die dieses Siegel tragen, sind weder 100% frei von gefährlichen Chemikalien noch müssen sie zu 100% aus kontrolliert biologisch angebauten Naturfasern bestehen. Somit kann ein solches Label nur ein Mindeststandard einer internationalen Industrie sein. Zum Auftakt meiner Fair-Fashion-Blogreihe stelle ich dir daher nachhaltige Modelabels vor, die nicht nur GOTS-zertifizierte Baumwolle verwenden, sondern sich auch durch kurze Transportwege, eine hohe Transparenz und faire Produktionsbedingungen durch 100% „Made in Germany“ auszeichnen.

1.) Traditionsunternehmen – die Mitbegründer von Organic Fashion

    Die folgenden Beispiele zeigen, dass vor allem inhabergeführte Familienunternehmen, die Ihrem Qualitäts- und Ökologiebewusstsein über Jahrzehnte treu geblieben sind, die treibenden Kräfte bei der internationalen Durchsetzung neuer Qualitätsstandards sind. Denn sie sind die Mitbegründer des GOTS-Siegels sowie des IVN-Best-Siegels, dem Siegel des Internationalen Verbands für Naturtextilwirtschaft, mit den derzeit höchsten Ansprüchen an textile Ökologie.

  • Hirsch Natur (Matthias Kloppenborg GmbH), Laer
    1928 wurde die Strumpffabrik im westfälischen Laer gegründet. Seit den 80er Jahren liegt der Schwerpunkt auf der Produktion von Naturtextilien. Die verwendete Baumwolle stammt zu 100% aus kontrolliert biologischem Anbau. Die Wolle für die Socken stammt ausschließlich aus Deutschland. Zudem ist das Unternehmen als einer der Pioniere Gründungsmitglied in anerkannten Verbänden für Naturmode wie im Arbeitskreis Naturtextil e.V. (AKN) und im Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft (IVN). Mehr dazu unter: www.hirsch-natur.de
  • Trigema Change Kollektion (TRIGEMA Inh. W. Grupp e.K.), Burladingen
    TRIGEMA produziert seit 1919 in Deutschland – bis heute! Mit der Change® Kollektion möchte TRIGEMA einen Wandel hin zu umweltfreundlicher Kleidung schaffen. Ökologische Produkte aus 100% BIO-Baumwolle optimiert nach Cradle to Cradle®. Mehr zu dem Cradle-to-Cradle Prinzip erfährst du unter: www.trigema.de/trigema/trigema-change
  • Engel Natur & Engelsports GmbH, Pfullingen
    Das Unternehmen wurde in den 60er Jahren gegründet und hat in den 80er Jahren mit der Verarbeitung naturbelassener Baumwolle auf eine konsequente Neuorientierung auf Naturtextilien gesetzt. Bis heute sind die Produkte 100% biologisch und „Made in Germany“. Auch die Engel GmbH ist Gründungsmitglied des Arbeitskreises Naturtexil e.V. und des heutigen Internationalen Verbands der Naturtextilwirtschaft (IVN): www.engel-natur.de und für Sporttextilien: www.engel-sports.com
  • disana GmbH & Co. KG, Lichtenstein
    Seit 30 Jahren steht disana im Bereich der Öko-Baby- und Kindertextilien für textile Handwerkskunst aus der Schwäbischen Alb: Strickerei, Näherei, Qualitätskontrolle, Verpackung und Versand, bei disana ist alles unter einem Dach. Alle Lieferanten kommen aus Deutschland oder aus Europa, verwendet wird ausschließlich 100% Bio-Baumwolle. Näheres erfährst du unter www.disana.de
  • S.Schweikardt-Moden GmbH, Sonnenbühl
    Die Schweikardt-Moden GmbH ist ein Familienunternehmen in der dritten Generation und existiert seit 1960. Mit den Marken „Dunque“ und „naturalmente“ steht das Unternehmen für „hochwertige, traditionelle Strickkunst im trendigen Design »Made in Germany«“. Vom Entwurf bis zum Versand ist dort alles unter einem Dach. Jürgen Schweikardt ist zudem einer der vier Begründer und Gesellschafter des GOTS. Mehr dazu unter www.webseite.dunque.de/

2.) Junge Modelabels – mit Vorbild-Funktion im Bereich „Green Fashion“

    Eine Vorbild-Funktion nehmen – neben den inhabergeführten Familienunternehmen – auch junge Modelabels ein, die zeigen, dass durch Kleinserienproduktionen und den Verzicht auf ständig wechselnde Kollektionen, auch ein „Made in Germany“ sowie eine Erweiterung des GOTS-Standards möglich ist.

2.1.) Green Fashion – lässig und leger

  • manomama GmbH, Augsburg
    Bei manomama kommen nicht nur die Rohstoffe wie Hanf, Schurwolle und Visikose aus der Region. Auch die Weiterverarbeitungsschritte wie Spinnen, Weben, Stricken und Ausrüsten sowie alle weiteren Materialien wie Reißverschlüsse und Knöpfe werden in Deutschland realisiert bzw. hergestellt. Ausschließlich die 100% Bio-Baumwolle, die nicht in Deutschland wächst, kommt aus der nächstgelegenen Region der Türkei und Tansania. Auch was das Thema Mitarbeiter betrifft, hat die Gründerin Sina Trinkwalder einen neuen und radikalen Ansatz gewählt: ob jung oder alt, gehandicapt, mit Migrationshintergrund, alleinerziehend oder ohne Schulabschluss, sie alle werden bei manomama bevorzugt eingestellt. Ausschließlich in unbefristeten Arbeitsverhältnissen, mit Stundenlöhnen von mindestens 10 Euro, und nach Arbeitszeiten, die mit der Familie vereinbar sind. Ein Blick auf die Website genügt und du wirst sofort spüren, dass dahinter eine Gründerin mit Vision steckt!

    Du möchtest manomama bei der Verbreitung von ökosozialer Kleidung unterstützen? Dann bewirb dich als mobiles Herz. Mehr dazu erfährst du unter: www.manomama.de/shop/mitmachen

  • Avour GmbH, Erzhausen
    Noch einen Schritt weiter gehen auch Ariane, Josh, Thora und Patric vom Avour Team. Dort erhältst du Basic-Premium-Shirts ganz im Sinne des Cradle to Cradle®-Prinzips, bei dem alles wiederverwertet wird und kein Abfall entsteht. Alle Produkte sind daher 100% biologisch abbaubar und 100 % made in Germany. Hier gehts zum Onlineshop: www.avour.com
  • börd shört, Berlin
    Börd Shört ist ein junges veganes Modelabel aus Berlin, dass nicht nur 100% GOTS zertifizierte Baumwolle verwendet, sondern die gesamte Kollektion in einem kleinen Familienbetrieb in Deutschland produzieren lässt, ohne Verwendung tierischer Produkte. Mehr dazu erfährst du unter: www.boerdshoert.de/about

2.2.) Green Fashion – elegant, puristisch, klassisch

  • Ansoho, Berlin
    Ansoho ist ein junges Modelabel aus Berlin, das Baumwolle ausschließlich aus kontrolliert biologischem Anbau verwendet. Gestrickt und konfektioniert wird jedes Ansoho Produkt in einem Familienbetrieb in Deutschland. Einen Einlick in die Kollektion erhältst du hier: www.ansoho.com
  • Room To Roam, München
    Die eingesetzten Stoffe stammen aus kontrolliert biologischer Herstellung und sind zertifiziert. Gefertigt wird die Mode von room to roam in Deutschland. Damit setzt sich das Unternehmen aktiv für die Erhaltung des verbliebenen deutschen Textilhandwerks ein. www.room-to-roam.com
  • Studio Ecocentric, Berlin
    Statt kurzlebiger Herbst-/Winter- und Frühjahr/-Sommer-Kollektionen bietet das Berliner Label STUDIO ECOCENTRIC die „Für immer“ Kollektion. Produziert wird in kleinen Manufakturen in Deutschland: www.studio-ecocentric.com

Du möchtest nicht nur Kunde sein, sondern kannst dir vorstellen in der Modeindustrie zu arbeiten? Hiermit hast du eine tolle Auswahl an Modelabels und erfahrenen Produktionsbetrieben bekommen, die dir zeigen können, wie du mit visionärem Gründergeist eigene Ideen erfolgreich umsetzt, dabei deinen Idealen treu bleibst und gleichzeitig ökologisch nachhaltig handelst. Auch wenn es derzeit keine ausgeschriebenen Stellen gibt, lohnt es sich immer initiativ anzufragen!

Du darfst dich schon jetzt auf meinen nächsten Beitrag freuen, denn auch in diesem wird sich alles um die faszinierende und vielseitige Welt der „Grünen Mode“ drehen!

2 thoughts on “Green Fashion „Made in Germany“

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